A4 (V2) Raketenfertigung in
Friedrichshafen
1942-45
Die Geburt der
Forschungsmethodik "extraterrestrische Physik".
In
Friedrichshafen begann die Weltraumforschung !
Die Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre
in Friedrichshafen Seewiesenösch 37.
Prof. Erich Regener ,
ursprünglich als Professor für Experimentalphysik an der Technischen
Universität Stuttgart, wurde dort im Herbst 1937 auf grund seiner Jüdischen
Abstammung nach 17 jähriger Tätigkeit entlassen. Darauf hin gründete Prof. Regener und seinen Mitarbeitern Alfred
Ehmert und Walter Rau ein Privates Institut. Anfang Dezember 1937 bezog die
„Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre“ das gerade frei gewordene Einfamilienhaus
der Freifrau Marianne v. Weizsäcker in Friedrichshafen. Aus finanziellen und
auch Politischen gründen war Regener aber bereits nach kurzer Zeit gezwungen
sein Institut in eine Dachorganisation zu integrieren. Daher wurde am 1.April
1938 die Forschungsstelle, in die Keiser Wilhelm Gesellschaft integriert.
Der Beschluss der
Aufnahme wurde vom Senat der Keiser Wilhelm Gesellschaft aber erst am 30.Mai
1938 gebilligt. Dieses Datum gilt heute als Offizieller Gründungstag des Max
Plank- Institut für Aeronomie !
Die Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
Es ist richtig dass, das
Aggregat 4 ( V2 ) von Anfang an als Waffe entwickelt wurde und keineswegs für eine
zivile Nutzung gedacht war. Alle Bemühungen ziviler Forschung im Rahmen der
Entwicklung des A4 waren damals ein höchst gefährliches unterfangen das auch
Wernher von Braun und seine Kollegen des öfteren zu spüren bekamen ! Und
dennoch, man kann es heute auslegen wie man will, gab es tatsächlich ernsthafte
versuche das A4 für die „ Höhenforschung“ zu nutzen ! Am 8.7.1942 wurde hierzu
in Peenemünde eine Besprechung durchgeführt an der neben Wernher von Braun, Dr.
Steinhoff, Dr. Weiß, Dipl. Ing. Reisig, Dipl. Ing. Gröttrup, Dipl. Ing. Strobel
von der Heersversuchsanstalt Peenemünde auch Prof. Regener, Dr. Enmert, Dr.
Schopper von der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
in Friedrichshafen, so wie Oberstleutnant Stegmaier Teilnamen.
Aus der
Besprechungsnotiz ist natürlich auch
festzustellen, das für die Peenemünder Fraktion die Erkenntnisse aus der
Höhenforschung für andere Zwecke genutzt werden sollten als es bei der Forschungsstelle für Physik und Stratosphäre
vorgesehen war !
Niederschrift der
Besprechung vom 8.7.1942 im Original
Am 22. November 1944 hatte Wernher von Braun die Durchführung der Messflüge mit der "Regener-Tonne" angewiesen. Zur Nutzlast gehörten ein UV- Spektrograph zur Vermessung des Sonnenspektrums, Baro- und Thermograph, Ionenmesser, Luftdichte-Interferonmeter und ein Galvanometer. Da man davon ausging, das vernünftige Messungen nur durch einen Langsamen Flug möglich seien, entwarf man einen Behälter der nach erreichen der geforderten Höhe abgesprengt wurde und dann in einem langsamen Sinkflug an einem Fallschirm dem Messgeräten ermöglichen sollte die Messungen vornehmen zu können. Der dazu notwendige Fallschirm wurde von Prof . Regener in Zusammenarbeit mit Prof. Erwin Madelung an der Versuchsanstalt „Graf Zeppelin „ in Stuttgart entwickelt. Der Fallschirm wird noch im Januar 1945 in der 30 Meter hohen Halle am Prüfstand VII getestet, kurz darauf auch während eines A4- flugs. Die dabei mitgeführte leere "Regener-Tonne", war lediglich mit Funksender und fluoreszierendem Farbbeutel ausgestattet. Diese trennte sich während des Fluges einwandfrei ab und wassert anschließend in der Ostsee. Dieses Experiment war wohl die erste zerstörungsfreie Rückführung eines Rumflugkörpers der es über die Stratosphäre hinaus geschafft hatte. Leider kam es bis zum Kriegsende zu keinem Praxisversuch der Messkapsel mehr, da die Wissenschaftler 1945 evakuiert werden mussten. Die Versuche mit der Regenertonne wurden nach dem Krieg in den USA weitergeführt.
Siehe: http://www.nasm.si.edu/research/dsh/artifacts/SS-V2.htm
Aus der Friedrichshafener Forschungsstelle die während des Krieges ein Opfer der Bombardierungen wurde entstand 1952 in Weissenau bei Ravensburg ein Max-Planck-Institut, das nach Regeners Tod nach Südniedersachsen verlagert wurde und eine der beiden Wurzeln des heutigen Max-Planck-Institut für Aeronomie in Katlenburg-Lindau bildet. Die Regener-Tonne selbst geltet als verschollen, es wird angenommen das die Tonne und die Messgeräte erst in die Unterirdische V2 Fabrik im Kohnstein gebracht, und von da aus von den Amerikanern als Kriegsbeute mit nach Amerika genommen wurde. Prof. Paetzold soll sich aber erinnert haben, das im bei einem Besuch in Amerika von Prof. Stuhlinger, Teile des UV-Strektographen als Kriegsbeute präsentiert wurde . Alles was heute noch exsistiert ist eine Skizze von Paetzold die, die Einbaulage der Messgeräte in der Regener- Tonne zeigen , so wie ein Foto der Regener-Tonne.
Quelle : Eugen
Hintsches, Max-Plank Gesellschaft,PRI SP 4/88 (25)
In Amerika eingebaute Messgeräte und eine Kamera in der Spitze einer V2
Eins der ersten Bilder auf der man die Krümmung der Erde erkennen kann. Das Bild wurde während eines V2 flugs in der USA 1948 gemacht.
Quelle : Ernst Klee & Otto Merk, Damals in Peenemünde/
Hans K.Kaiser , Kleine Raketenkunde.
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über de A4 ( V2 ) Fertigung in Friedrichshafen und der Heeres Prüf und
Abnahmestelle bei Radeach |
Die erste Rakete, die Amerika Rakete A9/A10 u.s.w. |
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