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A4 (V2) Raketenfertigung in Friedrichshafen

1942-45

 

Prüfstand 7 in Peenemünde

Ein Weltkulturerbe ?

oder ein rein auf dem Papier überliefertes Denkmal nationalsozialistischen Größenwahns ?

Wir Deutschen sind wahre Meister in der Verdrängung all unliebsamen, wir selektieren selbst bei der Integration. Wir Kinder, Enkel und Uhrenkel einer Tätergeneration, verstecken uns als „Opfer“ des Erbes dieser Generation, hinter aufgesetzter Betroffenheit und anerzogenen kollektiven Fremdschämens ohne wirklichen Bezug zur real bestehender Geschichte. Wir schützen den Menschen weil ein Teil unser Erbe, die Verantwortung gegenüber jeden Menschen ist. Wir schützen die Erde weil sie der Boden ist auf dem der Mensch exsistiert und wir schützen die Natur ohne die ein fortbestehen der Menschheit nicht gewährleistet wäre.

Wir nutzen die Errungenschaften, die sich aus den positiven und negativen Ereignissen hervorgegangenen Einflüsse, auf unsere Kultur, der gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, ökonomische und ökologischen Entwicklung ergeben haben, um diese Aufgaben bewältigen zu können. Egal welches Thema so wichtig für die Menschen ist, wir deutschen sind ganz vorne mit dabei, sind federführende Initiatoren und Vorkämpfer. Alles was schützenswert erscheint wird erfasst und geschützt und was an schützenswerten nicht besteht das wird gegebenenfalls künstlich geschaffen. Betrifft dis die Natur, so haben wir die Möglichkeit auf nicht mehr benötigte Kulturlandschaft zurück zu greifen. So werden aus Industriebrachen und Tagebaulöcher, Naturreservate die in Einzigartigerweise bestehende Schutzgebiete ergänzen. Zu diesen Brachen zählen zweifellos auch ungenutzte teilweise Altlastenbehaftete Landschaftsflächen die aus politischen Gründen entstanden sind, wie die ehemaligen innerdeutschen Grenzanlagen und militärisch genutzte Flachen in  West- und  Ostdeutschland.

Manche dieser Flächen gehen in ihrer zeitlichen Entstehung weit über den Zeitpunkt der Entstehung der Bundesrepublik Deutschland zurück. Sie entstanden zu einem Zeitpunkt an dem der Boden für unsagbares Leid, Verbrechen an der Menschheit und Zerstörung an der Natur bereitet wurde. Auf manchen Flächen entwickelten sich Dinge die, die Welt und die Menschheit so wie sie bestand für immer verändern sollte .

Weltkulturerbe

Nach den punkten 1, 4 und 6 der UNESCO  Kriterien für die Einstufung zu einem Weltkulturerbe erfüllte auch der Prüfstand 7, als eines der ungeliebten Hinterlassenschaften der nationalsozialistischen Herrschaft die Bedingungen eines Weltkulturerbes. Am P7 ( Prüfstand 7 ) verbindet sich der Größenwahn und die Menschenverachtung eines Unrechtssystems durch Ausnutzung und dem Missbrauchs menschlicher Schaffenskraft mit der,  über den eigenen Planeten hinausgehenden, das Universum verändernde Genialität ein und der selben Spezies . Folglich Grund genug um den P7 offiziell den Titel eines Status zukommen zulassen den er als Denkmal in der Menschheitsgeschichte bereits unwiderrufbar und ohne wenn und aber inne hat .

Bedauerlicherweise bestehen seit jüngerer Zeit im Auftrage des Bundes, Bestrebungen diesem Erbe das entgegen zu bringen was die letzten 60 Jahre nicht geschafft haben. Zu Gunsten eines nicht bestehenden Naturerbes, im Fall des P7 die in umgebende nachweislich forstwirtschaftlich genutzte Fläche einschließlich des P7 . Dieses Altlasten behaftete Areal soll dem Wildwuchs und der nachgeholfenen Erosion überlassen werden. Letzteres entstet bedingt durch geplante Durchbrechung der Deiche und der Klimaerwärmung abhängigen Anhebung des Meeresspiegels. Eine sehr effiziente weise Kosten zu vermeiden die eine Sanierung des Geländes mit sich bringen würde und überdies eine Möglichkeit darstellt einen politisch unangenehmen Ort aus dem Zutrittsbereich der Bevölkerung zu nehmen. Das man beiden Ansprüche, die des Naturschutzes und die der Denkmalpflege eines Kulturerbes entgegenkommen kann, sollte keine wirklich Frage darstellen. Da der Bund und das Land ( aus sicht des Autors ! ) den Anschein nach alleine nicht im Stande ist den Ansprüchen naturverträglicher Denkmalpflege in Verbindung Museumspädagogischer Aufbereitung eines Denkmals mit Anspruch auf Anerkennung als Weltkulturerbe, gerecht zu werden, sollte dis aus nichtstaatlicher  Hand heraus geschehen. Um solch eine Aufgabe zu übernehmen hat sich 2009 DIE PROJEKTGRUPPE TECHNIKMUSEUM PEENEMÜNDE gebildet.

Die Projektgruppe befasst sich  mit der Wiedererrichtung des ehemaligen Raketenprüfstand 7, der Konservierung und Neunutzung des ehemaligen Sauerstoffwerkes und der Rekonstruktion der Testanlage der Fi103 (V1) in Peenemünde als technisches Museum in Ergänzung und nicht in Konkurrenz zu dem bereits existierenden Museum, dem Historisch Technischen Informationszentrum (HTI). Dieses Museum soll mit diesen Anlagen entstehen, um diese zu erhalten, zu schützen  und dem Besucher zu ermöglichen an Originalstandorten die technischen Entwicklungen zu begreifen. Die Funktionen der Anlagen Prüfstand VII, Sauerstoffwerk und Testanlage Fi103 werden im Bereich "Das Museum" erklärt. *

Die Projektgruppe Technikmuseum Peenemünde agiert in ihren Bestrebungen Bundesweit und möchte unter anderem eine allgemeine Sensibilisierung der Gesellschaft für den Erhalt des P7 erreichen.

Mehr Infos auf der Webseite der  PROJEKTGRUPPE TECHNIKMUSEUM PEENEMÜNDE

http://technikmuseumpeenemuende.de

 

Quelle : http://technikmuseumpeenemuende.de

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©2010 Thomas Kliebenschedel